Ich möchte mal wieder etwas Schreiben. Nach einer knapp 4-monatigen Blog Pause und dem 2.5 Release hat es mich wieder gepackt. Aber ich will ein paar Dinge ändern: Erst einmal werde ich keine regelmäßigen Posts mehr bringen, sondern einfach dann, wenn ich Lust habe. Außerdem werde ich ab sofort auch auf Deutsch schreiben. Die Übersetzung hat mich immer viel Zeit gekostet und diese möchte ich im Moment nicht mehr aufwenden, auch wenn ich weiß, dass es viele internationale Leser gab.
Ich will nicht auf die 2.5 Änderungen eingehen und meine Meinung dazu schreiben; das haben andere schon zig tausend mal gemacht. Stattdessen will ich ein paar Gedanken zu Turn 0 (der Aufstellungsphase) schreiben , da diese wichtiger denn je scheint. Ich würde gerade aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen so weit gehen und sagen, dass dadurch viel mehr Spiele gewonnen/verloren werden, ohne dass das Spiel bereits begonnen hat…
Meine Eindrücke basieren auf ca. 25 Spiele in 2.5, die ich bisher gemacht habe. Es ist eigentlich noch viel zu früh für irgendwelche Taktiken/Strategien. Das solltet ihr beim Lesen Bedenken.
In 2.5 kommt dem Setup und Turn 0 eine viel wesentlichere Bedeutung zu wie noch in 2.0. Der Grund dafür ist, dass man schnell spielen will, um die Objectives zu erreichen, um wiederum keine Punkte liegen zu lassen. So kommt es hin und wieder bereits in Runde 1 zu ersten Angriffen. Wenn man dann seine Schiffe falsch aufgestellt hat, kann es sein, das man bereits früh im Spiel verlieren kann. Deswegen ist es umso wichtiger sich mit dem richtigen Platzieren der Objectives, Hindernisse und Schiffe auseinanderzusetzen.
Wichtig: Eigentlich müsste man für jedes Szenario eigene Strategien aufzählen. Soweit bin ich aber noch lange nicht. Ich denke aber, dass man ein paar allgemeine Überlegungen anstellen kann.
Der erste Blick – Bevor ich irgendetwas aufstelle
Bevor es überhaupt losgeht habe ich mir bisher (wie immer) die Liste des Gegners angeschaut. Dabei stelle ich mir folgende Fragen:
(WTF?!?!?!?! Wer soll sich das alles merken)
Nach dem ersten Schock über die tausend Karten, die mein Gegner da liegen hat, gehts weiter:
- Welche Schiffe kann meine Liste abschießen und wie viele Punkte bringt das?
Man muss hier bedenken, dass die Spiele in 2.5 um einige Runden kürzer sind als noch in 2.0. Meine Spiele gingen im Schnitt 5 Runden. Ich überlege mir also was meine Liste in der Zeit wirklich im Stande ist abzuschießen und wie viel mir das Punkte bringt. Ein Beispiel aus meinem letzten Spiel:
Ich habe 5 Whisper gegen Maul (Gauntlet), Fang Fighter und 3 Minen Gilden Ties gespielt. Realistisch ist für meine Liste auf jeden Fall innerhalb von 5 Runden die 3 Ties abzuschießen + evtl. den Fang Fighter. Das würde bedeuten, dass ich 8-12 Punkte durch Abschüsse holen kann. Der Rest muss über Objectives kommen, also ca. 50%. Objectives sind also nicht zu vernachlässigen, ich muss mich aber auch nicht wie ein Irrer drauf stürzen. Die Zahlen ändern sich logischerweise von Spiel zu Spiel, von Liste zu Liste. Ich persönlich empfand die 50/50 Sache aber am angenehmsten zu spielen.
Warum nicht auf Maul schießen? In ca. 5 Runden ist es schwierig einzuschätzen, ob man Maul mit 11 Hitpoints hinter 2 grünen Würfeln mit unendlich viel Force (wegen Hate) und ohne halbe Punkte (zumindest in 3 von 4 Szenarien) sicher abschießen kann. Das Risiko einzugehen ist riskant, man braucht alle Schiffe dafür und am Ende bringt der “nur” 8 Punkte. Da sind die Ties lohnendere Ziele.
Es gibt also hier durchaus gute Gründe, bestimmte Schiffe von Anfang an „komplett“ zu ignorieren, weil die eigenen Ressourcen nicht ausreichen, das Ziel sicher abzuschießen.
2. Wie viele Punkte kann ich ungefähr durch Objectives holen?
Das hängt natürlich vom Szenario ab; aber auch stark von der eigenen Liste. Grundsätzlich sind eine hohe Anzahl an Schiffen besser darin Objectives zu sichern als weniger Schiffe. In den Versuchen, die ich mit 3 Schiff Ass Listen gestartet habe, war es unmöglich über die Objectives zu gewinnen, da mir einfach bodies auf dem Brett fehlen. Schnelle Schiffe mit starken Dials eignen sich gut, um auch entfernte Ziele einzusammeln (z.B. A-Wings, Fangs, Interceptoren, Silencer, etc.). Aber auch mittlere Bases können Objectives gut sichern, allein durch ihre Größe.
So kann man sich zu Beginn überlegen, ob die eigene Liste aufgrund der Anzahl der Schiffe, deren Geschwindigkeit und Ausdauer in der Lage ist, mindestens 3 objectives in Runde 1 zu schnappen, ohne Verluste zu erleiden oder in einer schlechten Position für Runde 2 zu kommen. So kann man den Gegner schon in Zugzwang bringen.
Für das ganze Ding braucht man also ein wenig Mathe, um auszurechnen, wer wann wie viel Schaden macht bzw. wie schnell ich wie viele Punkte durch was erreichen kann…
1.und 2. hängen somit zusammen. Am besten baut man eine Liste, die sowohl Punch als auch viele agile und beefige Schiffe dabei hat. Wenn ich sehe, dass man Gegner aufgrund seiner Liste beim Objective Game besser aufgestellt ist als ich, sollte ich mich eher auf das abschießen seiner Schiffe konzentrieren, wenn meine Liste das kann. Gerade vielleicht deswegen, weil er/sie schnell die Objectives anfliegen wird und somit ungeschützt sein könnte. Gleichsam sollte ich mich eher auf Objectives konzentrieren, wenn mein Gegner mehr Feuerkraft auffahren kann.
Und das bringt mich zum eigentlichen Teil…
Platzierung der Objectives
Ich gehe jetzt nicht vom “Chance Engagement” Szenario aus, da das Objective in diesem fast keine Rolle spielt.
Man darf bei den anderen Szenarien zwei Objectives platzieren und kann durch deren Positionierung etwas bestimmen, wo es für Schiffe mehr Sinn macht, aufgestellt zu werden. So kann man schon ein wenig gegen die gegnerische Liste arbeiten bzw. die Stärken der eigenen Liste unterstützen.
Das erste Objective legt man auf der eigenen Spielfeldhälfte in Reichweite 3 vom mittleren Objective und innerhalb Reichweite 2-4 vom eigenen Spielfeldrand. Man hat also nicht unendlich viele Möglichkeiten. Der Gegner verfährt bei der Platzierung genauso. Zu guter Letzt legt man noch ein Objective in die Spielfeldhälfte des Gegners nach den gleichen Regeln, muss aber einen Reichweite 2 Abstand zum anderen Objective beachten.
Lege ich das erste Objective in die Mitte meiner Spielfeldhälfte (Abb.:1) sorge ich automatisch dafür, dass drei Objectives am Ende nah beieinander sein werden, weil der Gegner sein Objective bei seiner letzten Platzierung automatisch näher an meines legen muss (Abb.: 2). Außerdem ziehe ich mein zweites Obstacle sehr nah an die Spielfeldmitte, um einen Cluster zu bilden (Abb.: 3). Strategisch macht das für mich aus folgenden Gründen und je nach Szenario anders Sinn:
- Wenn meine Liste sehr gut jousten kann und mehr auf Vernichtung aus ist, kann ich den Gegner durch diese Platzierung dazu zwingen, dass er/sie sich eher auf der Seite aufstellt, wo es weniger Objectives gibt, weil er/sie den joust fürchtet.
- Andererseits kann ich durch diese Aufstellung meine eigene Flotte in eine gute Position bringen, um gleich in Runde 1 durch Objectives Punkte zu erzielen.



Gerade wenn ich selbst eine Alpha Strike Liste spiele, versuche ich die Objectives sehr nahe zueinander zu bringen, um meinen Gegner in den Alpha Strike zu locken. Mehrfach habe ich gegen Rey, Poe + X gespielt und die Objectives lagen eng beieinander. Allein aufgrund der Tatsache, dass meine Liste keine Chance hat, den Joust relativ unbeschadet zu überstehen, war ich gezwungen die Objectives zunächst einmal zu ignorieren.
Alles hängt also wieder von der eigenen Liste und der des Gegners ab. Spiele ich einen Alpha Strike lag mein erstes Objective bisher immer in der Mitte. Je nachdem wo mein Gegner nun sein Objective platziert, versuche ich, mein Zweites möglichst nah an seines zu bringen.
Lege ich das erste Objective an den Rand meiner Spielfeldhälfte entsteht eine andere Situation. (Abb.: 4)

Denn selbst wenn der Gegner sein Objective in die Mitte legt (wie oben beschrieben), kann ich mein zweites Objectives diagonal zum ersten, etwas zur Mitte gezogen legen (Abb.: 5).

Zu diesem Zeitpunkt spielt es keine Rolle mehr, wo der Gegner das letzte Objective platziert; wir haben automatisch einen breiteren “Fächer gebaut”. (Abb.: 6)

Diese Aufstellung präferiere ich, wenn ich keine Alpha Strike Liste spiele, sondern eher eine Mischung aus Objectives und Punkten durch Abschüsse spielen will. Es gibt mir mehr Freiheiten beim Aufstellen der Schiffe.
Als nützlich hat es sich für mich erwiesen, wenn ich das erste Objective ungefähr in Reichweite 2,5 von meiner Spielfeldseite und in Reichweite 2,5 vom Rand platziere. (Abb.: 7) Das verhindert, dass der Gegner bei seiner letzten Platzierung die gleiche “Lane” als Ablageort nutzen kann, wodurch wieder ein enger Objective Cluster entstehen würde.

Ich hoffe, dass es mir irgendwie möglich war aufzuzeigen, welche verschiedenen Strategien man beim Objective Placement bedenken könnte. Wie bereits gesagt ist alles stark von den gespielten Listen abhängig und es gibt ganz bestimmt noch zig andere Dinge zu bedenken.
Eine Sache ist mir aufgefallen, die man ausnutzen kann: Häufig stellen Spieler ihre Schiffe aufgeteilt auf ihrer Spielfeldseite auf und nicht mehr zusammen (wie früher häufig). Das kann man gut nutzen: Einfach mal alle Objectives ignorieren und die ganze eigene Staffel (am besten schnelle Schiffe) auf das arme, einsame Schiff auf der linken Spielfeldseite hetzen und zerstören. Das kann schnelle Punkte bringen. Gerade weil nicht wenige Spieler den Objectives wie einer Karotte vor der Nase hinterherrennen und dadurch zu schnell sind, um aus brenzligen Situationen wieder sicher zu entkommen.
Hier ein Beispiel aus einem Spiel, dass ich vor kurzem hatte:

Hier habe ich versucht mit dem letzten Objective unten ein Schiff des Gegners zu baiten. Also er sollte an dieser Stelle aufstellen und das Objective anfliegen. Da die Asse zuletzt aufgestellt werden, können die mit schnellen Manövern gleich Druck machen. Das kann mal funktionieren.
Auch fällt mir noch ein, dass man beim aufstellen ruhig ein bisschen rechnen kann. Wenn also mein Gegner 3 Schiffe, die zusammen 10 Punkte kosten auf eine Spielfeldseite stellt, dann kann ich recht beruhigt 12 Punkte gegenüber stellen und werde wahrscheinlich einen Vorteil beim Engagement haben.
So viel erstmal zu dem Thema. Es gibt sicher noch viel dazu zu schreiben/sagen. Außerdem habe ich noch kein Wort über das Platzieren von Obstacels und gar den Schiffen verloren.
schöner erster artikel!
danke 🙏
freue mich auf weitere.
zum englisch deutsch schreiben: die automatischen übersetzer wie deepl sind mittlerweile wirklich überraschend gut, probier es mal aus.
(könntest zb in der am anfang des artikels auf eine deepl übersetzung verlinken)
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